Forschung
Zelluläre Immuntherapie onko-hämatologischer Erkrankungen
Der adoptive Transfer von Immunzellen mit anti-tumoraler Aktivität stellt eine wichtige Säule in der Behandlung von Blutkrebs dar. Hierbei spielt die Transplantation von Blutstammzellen eines gesunden Spenders eine seit mehreren Jahrzehnten erprobte und zunehmend erfolgreiche Vorreiterrolle. In den letzten Jahren hat sich daneben auch der adoptive Transfer von genetisch modifizierten Immunzellen, insbesondere den „Chimeric Antigen Receptors“ (CAR) oder spezifischer „T Cell Recepotrs“ (TCR), klinisch etabliert.
Am Institut für Zelltherapeutische Forschung werden die immunologischen Zusammenhänge, welche der therapeutischen Wirksamkeit sowie den „off-target“ Nebenwirkungen der allogenen Stammzelltransplantation und der neuartigen Therapien zugrunde liegen, anhand von in vitro Modellen untersucht. Schwerpunkt ist dabei eine bestimmte Gruppe von Schlüsselmolekülen des Immunsystems, den „Human Leukocyte Antigens“ (HLA), welche immunogene Peptide präsentieren und durch hoch-variable Gensequenzen kodiert sind. Die funktionelle Rolle dieser Variabilität für die Peptid-Präsentation auf Bluttumoren, insbesondere akuten Leukämien, ihrer Erkennung durch ihrerseits variable TCR, sowie Mechanismen der Immunevasion, werden im Kontext der modernen Zelltherapeutischen Ansätze in verschiedenen Schwerpunktprojekten untersucht.
- Das Immunpeptidom von Leukämien und seine Rolle für die Erkennung durch alloreaktive T Zellen nach allogener Stammzelltransplantation. Koordination: Dr. rer. nat. Pietro Crivello.
- TCR-Screening auf Spezifizität für durch intrazelluläre Prozessierung modulierbare Peptide im allogenen Kontext. Koordination: Dr. rer. nat. Esteban Arrieta-Bolaños, Dokotorandin: Kulvara Kittisares.
- T-Zell Antworten gegen das humane Zytomegalovirus und ihre Rolle nach allogener Stammzelltransplantation. Koordination: Prof. Dr. med. Katharina Fleischhauer, in Kooperation mit Prof. Dr. rer. nat. Mirko Trilling (Institut für Virologie)
- Immunrekonstitution nach HLA-DP differenter allogener Stammzelltransplantation. Kooridnation: Prof. Dr. med. Katharina Fleischhauer, UMEA Clinician Scientist PD Dr. med. Amin Turki (Klinik für Hämatologie und Stammzelltransplantation)
- Charakterisierung von hämatopoese-spezifischen alloreaktiven TCR zur selektiven anti-tumoralen Therapie nach allogener Stammzelltransplantation. Koordiantion: Dr. rer. nat. Thuja Arrieta-Bolaños
- Entwicklung von gegen allogene HLA-DP Moleküle reaktiven CAR-T Zellen zur zellulären Immuntherapie von Leukämierezidiven nach Stammzelltransplantation. Koordination: Dr. rer. nat. Pietro Crivello, in Kooperation mit Prof. Dr. med. Helmut Hanenberg (Kinderklinik III)
Angewandte Methoden
- Zellkultur von primären T-Zellen und Zelllinien
- Durchflusszytometrie
- PCR und Real-Time PCR (qPCR)
- HLA- und TCR-Sequenzierung via NGS
- ELISA und ELISPot
- Western Blot
- Klonierung
- Affinitätschromatographie
- RNA-seq und single cell RNA-seq in Zusammenarbeit mit GTF Labor
- Massenzytometrie (CyTOF) in Zusammenarbeit mit Uni Köln
- Massenspektrometrie in Zusammenarbeit mit RUB